Röhrichtmatten sind flächige Vegetationsträger, die über eine Vegetationsperiode vorkultiviert werden.
Durch die Verwurzelung mit dem Trägermaterial entstehen kompakte Pflanzstreifen, die mit Holzkeilen oder durch Auflast (z. B. Steine) sicher festgelegt werden können.

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Röhrichtmatten können bei offenem Wetter ganzjährig eingebaut werden. Der optimale Zeitpunkt ist das Frühjahr, da die Pflanzen dann genügend Zeit haben anzuwachsen und sich noch in der ersten Vegetationsperiode auszubreiten. Bei Pflanzungen ab Ende August werden die Röhrichtmatten nicht mehr im selben Jahr anwurzeln. Deshalb ist beim Arbeiten mit Röhrichtmatten außerhalb der Vegetationsperiode der sicheren Befestigung besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

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Pflegemaßnahmen sind bei der Verwendung von Röhrichtmatten nicht notwendig. Um den Erfolg sicherzustellen, sollte die Pflanzung aber regelmäßig auf Treibgut oder Anzeichen von Vertritt und Verbiss kontrolliert werden.
Um den Austrieb im zweiten Jahr zu erleichtern und die dauerhafte Etablierung des Röhrichts zu gewährleisten, kann im zeitigen Frühjahr das abgestorbene Laub von dichten Seggenbeständen (bes. bei Carex gracilis / Schlanksegge) heruntergeschnitten werden. Bei Schilfpflanzungen kann ein Schnitt im Frühjahr den Austrieb der Pflanzen fördern.

Eine gut entwickelte Röhrichtmatte hat an der Unterseite eine flächige und dichte Bewurzelung. Alle auf der Matte verwendeten Arten weisen eine artspezifische Ausläuferbildung auf. 

Die Kosten für Röhrichtmatten inklusive Befestigungsmaterial und Einbau belaufen sich auf ca. € 18,00 – 25,00 / m².

Röhrichtmatten gewährleisten einen sofortigen, flächigen Erosionsschutz. Sie sind im Sicherungseffekt einer Einzelpflanzung überlegen. Mit der Auswahl geeigneter Röhrichtarten wird die Böschung / submerse Berme gut durchwurzelt und langfristig vor Erosion geschützt. Je nach Exposition des Ufers ist eine mögliche Beschattung des Pflanzbereichs durch am Ufer stehende Bäume zu berücksichtigen und die Artenauswahl in dieser Hinsicht zu treffen. Die nachfolgenden Beispiele zeigen die Verwendung von Röhrichtmatten an verschiedenen Stillgewässern.

Der Teich in der Abbildung hat eine Folienabdichtung. Die Ufer sind mit einem Wirrvlies ausgelegt, in dem sich aber kein Boden und Pflanzen halten konnten. Entsprechend war der Ufersaum vegetationsfrei und trennte als schwarzer Streifen Wasserkörper und Umgebung von einander.

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Die Lücke in der Wasserwechselzone wurde mit Röhrichtmatten geschlossen. Da die Röhrichtmatten direkt auf der Folie und dem Wirrvlies ausgelegt wurden, sind zum Festlegen statt Holzkeilen Steine verwendet worden.

Die linke Abbildung zeigt die Ausgangssituation, die mittlere Abbildung die Entwicklung im zweiten Jahr nach der Pflanzung und die rechte Abbildung die Situation nach 10 Jahren. Der Pflanzenbestand und die Artenzusammensetzung haben sich kaum verändert. In Uferbereichen, die nicht zielgerichtet bepflanzt wurden, hat sich auch nach 10 Jahren auf Folienabdichtung und Wirrvlies noch keine schützende Vegetation entwickeln können.

Die Abbildung zeigt ebenfalls einen Teich mit Foliendichtung. Da die Uferberme beim Bau zu tief angelegt wurde, musste vor dem Auslegen der Röhrichtmatten der Pflanzbereich mit Schotter bis knapp unter den Wasserspiegel aufgehöht werden.

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Die Abbildung links zeigt die Situation nach Einbau der Röhrichtmatten im Februar und die Abbildung rechts die Entwicklung im Juli desselben Jahres. Die Röhrichtmatten wurden bewusst „auf Lücke“ zum Ufer verlegt, um eine Ausbreitung der Pflanzen von der Matte zu allen Seiten zu ermöglichen. Bei diesem Projekt handelt es sich um einen Teich in einem Golfplatz. Die Anlage einer Röhrichtzone hat hier nicht nur eine gestalterische Funktion; gleichzeitig soll die Wasserqualität verbessert werden. Hierfür sind die vielfältigen biologischen Aktivitäten, die sich in diesem Bereich entwickeln, von entscheidender Bedeutung. Auch gelangt das nährstoffreiche Oberflächenwasser bei Regenereignissen nicht dierekt in die Freiwasserzone, sondern wird ufernah „behandelt“.

Die Rasenfläche des Parks in der Abbildung ging mit einer kleinen Erosionsstufe in den Teich über. Spontan konnte sich über lange Zeit kein standorttypisches Röhricht entwickelt. Das Ufer sah monoton aus und war einer fortschreitenden Erosion ausgesetzt. Diese Situation ist typisch für viele innerörtliche Parkgewässer.

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In diesem Fall wurde die Böschung etwas abgeschrägt, mit Substrat unterfüttert und mit Röhrichtmatten belegt. So entstand aus dem monotonen Ufer mit wenig Aufwand ein röhrichtbestandener Gewässersaum. Das pflanzenbestandene Ufer verbessert die Teichökologie und trägt zur Steigerung des Erholungs- und Freizeitwertes der Parkanlage bei. Die rechte Abbildung „trennscharf“, dass ohne unterstützende Maßnahmen der Röhrichtbereich sich nicht spontan ausbreitet.

Die relativ flache Unterwasserböschung in der Abbildung ermöglichte es, einen breiten Flachwasserbereich auszubilden. Die rot markierten Pfähle zeigen das Ende der Flachwasserzone, die bis zu 10 Meter tief in das Gewässer hinein gestaffelt ist.

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Das Ufer hat sich wenige Monate nach dem Verlegen der Röhrichtmatten stabilisiert und wird auf eine ökologisch und gestalterisch hochwertige Weise gesichert. Die sich schließende Grasnabe (rechts) ist ein deutlicher Hinweis, dass durch den nun fehlenden, direkten Zugang an das Wasser der Vertritt durch Wasservögel unterbleibt. 

Die Abbildung zeigt ein teilerodiertes Ufer. Hier standen im Uferbereich noch einige Pflanzenbestände aus einer vorherigen Pflanzung. Das Ufer war allerdings so steil und teilweise unterspült, dass sich die Hochstaudenrudimente langsam auflösten und langfristig durch Erosion zu einem vegetationgslosen Ufer geführt hätten.

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Hier wurde die Böschung neu aufgebaut und mit Röhrichtmatten belegt. Nach einem Jahr ist der Bestand gut entwickelt.

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